Trotz Regen versammelten sich am 3. Februar 2024 ca. 5000 Menschen auf dem Friedrichsplatz in Kassel. Wir wollten mit dieser Kundgebung zeigen, dass die Gesellschaft in Kassel offen, vielfältig und demokratisch ist. Vor allem aber wollten wir ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und eine erstarkende AfD setzten.
Die Veranstalter („Hand in Hand“) hatten auch daran gedacht, dass es einen barrierefreien Bereich vor der Bühne gab und eine Gebärdensprachdolmetscherin übersetzte die unterschiedlichen Reden u.a. aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.
Auch viele Gehörlose waren gekommen und zeigten ihre Unterstützung. Denn die Furcht ist groß, dass eine (vermeintliche) „Mehrheit“ entscheidet, wie Menschen sein müssen und damit Menschen, die anders sind, nicht mehr zur Gesellschaft gehören. Auch wenn gehörlose Menschen, die die Nazi-Zeit persönlich erlebt haben, immer weniger werden: Unterdrückung und Diskriminierung sind im Bewusstsein tauber Menschen auch heute noch präsent.
Es ist gut und macht Mut, dass jetzt so viele Menschen auf die Straßen gehen und deutlich zeigen: Wir sind offen! Wir sind bunt! Wir sind viele! Wir sind Demokraten!
Am Ende der Kundgebung nahmen sich alle Menschen an die Hand und es wurde die Europa-Hymne (Lied) gesungen. Alle wurden aufgefordert: Geht zur Europawahl (Sonntag, den 9. Juni 2024) und zeigt, dass die rechten Parteien in Europa keine Mehrheit haben.
Am Dienstag,den 30. Januar 2024, ist Kurt Dölling im Alter von 72 Jahren auf dem Friedhof in Knüllwald-Rengshausen beigesetzt worden.
Der Tod von Kurt Dölling hat alle sehr betroffen gemacht. Denn er war ein liebenswerter Mensch.
Viele Jahre war er in der Gehörlosengemeinde und früher im Gehörlosenverein engagiert. Kurt Dölling war seit 1975 Mitglied im Gehörlosenbund und war in dieser Zeit Schriftführer, Beisitzer und 1. Vorsitzender.
In der Gehörlosen Gemeinde war er seit 1986 bis 2019 in verschiedenen Aufgaben tätig.
Alle trauern mit seiner Frau und seiner Familie. Aber wir müssen loslassen und darauf vertrauen, dass Kurt Dölling in Gottes Hand geborgen ist.
Bericht: Petra Heidler
Am 16. Januar 2024 nahmen wir Abschied von Elisabeth Kallus, geb. Rohn, die im Alter von 93 Jahren am 30. Dezember 2023 verstorben ist. Sie lebte zusammen mit Sohn und Schwiegertochter, Joachim und Karin Kallus – sie haben die Mutter und Schwiegermutter über lange Zeit gepflegt. Ihr Sohn hat Elisabeth oft mit zum Treffen nach dem Gottesdienst mitgenommen; viele Gehörlose kennen sie und haben Anteil genommen, als sie verstorben ist.
Wir wünschen Familie Kallus alles Gute, Kraft und Begleitung durch diese schwere Zeit – Gottes Segen sei um euch!
Gerda Brand hat in der Bad Hersfelder Gehörlosengemeinde viel Freude und gute Laune versprüht. Sie spürte immer eine große Freude an der Musik. Das gehörte für sie zum Gemeindeleben mit dazu. In der Gehörlosengemeinde Bad Hersfeld hat sie vor vielen Jahren damit angefangen, mit Gebärdenliedern den Gottesdienst zu bereichern. Dann wurde Gerda Brand von Pfarrer Heinisch angesprochen. Es wäre schön, wenn sie mit anderen zusammen in jedem Gottesdienst Lieder gebärden würde. So ist der Gebärdenchor in Bad Hersfeld entstanden. Seitdem hat Gerda Brand mit den Frauen des Gebärdenchores zusammen regelmäßig den Gottesdienst in Bad Hersfeld mit Gebärdenliedern bereichert. Nachdem sie zu ihrer Familie nach Dörnhagen umgezogen ist, hat sie immer noch die Lieder für den Chor herausgesucht. Der Gebärdenchor und die Hersfelder Gehörlosengemeinde bedanken sich sehr herzlich dafür, dass Gerda Brand den Chor ins Leben gerufen und so lange mit großer Freude begleitet hat.
Die Frauen des Gebärdenchores führen den eingeschlagenen Weg in Bad Hersfeld zusammen weiter und wünschen Gerda Brand in ihrer neuen Wohnung in der Nähe ihrer Familie weiterhin viel Lebensfreude.
Jetzt im Dezember ist die Schule leer. Die Schüler und Schülerinnen sind zuhause bei ihren Familien. Nur die LehrerInnen sind noch da. Sie machen diese Woche eine Fortbildung in Gebärdensprache. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 werden nicht wieder in die Schule zurückkommen. Die Grundschule in Tansania dauert sieben Klassen. Am Ende steht eine Prüfung, die überall in Tansania gleich ist. Oben seht ihr, wie die Kinder im September die Prüfung geschrieben haben. Ende November wurden die Abschlusszeugnisse verteilt. Alle Gehörlosen haben die Prüfung bestanden. Alle! Keiner ist durchfallen. Die Direktorin Navotha Malaki ist auch stolz. Sie hat mit zwei Kindern ein Interview gemacht.
Hier zu sehen: https://redstorage.ekir.de/f/7615bf044e354c55a02d/