Am Ostertag, am 17. April verstarb in ihrem Zuhause in Frielendorf-Todenhausen Frau Gisela Schmidt geb. Ramminger. Am 16. Mai wäre sie 94 Jahre alt geworden. Im letzten Jahr erkrankte sie und ihre Kräfte nahmen immer mehr ab, bis sie am Ende ganz aufgebraucht waren. Ihre Heimat lag im damaligen Ostpreußen, nicht allzu weit von Königsberg entfernt. Nach der Flucht wurde Todenhausen Ihre zweite Heimat. Neben Ihrer Familie war der Gehörlosenverein und die evangelische Gehörlosengemeinde mit den regelmäßigen monatlichen Gottesdiensten ebenfalls Heimat in ihrem Leben, ein Lebensraum, in dem sie sich ganz Zuhause fühlte: Das Aufgehobensein in der Gebärdensprachgemeinschaft, das entspannte Plaudern mit Gebärden, all die gewachsenen langen Kontakte und Freundschaften. Bis zum letzten Jahr war sie noch bei den Treffen im Seniorenclub in Kassel. Viele Jahre kochte Sie in unserer Homberger Gehörlosengemeinde den Kaffee, deckte den Tisch, backte Kuchen, wusch ab. Daran erinnern wir uns gern und sind dankbar dafür.
Wir vertrauen die Verstorbene Gott an. Er schenke ihr Auferstehung und Frieden.
Am 10. April hat sich die Hersfelder Gehörlosengemeinde zum Gottesdienst in der Auferstehungskirche in Bad Hersfeld getroffen. Gäste aus Kassel und aus Homberg/ Efze sind gekommen. Es ist schön, dass viele mitwirken und helfen, den Gottesdienst zu gestalten. Die Gemeindevorsteher übernehmen Begrüßung, Lesungen und Gebete im Gottesdienst. Der Gebärdenchor gebärdet zwei Lieder zum Gottesdienst. Wunderbar selbst gebastelte Friedenstauben wurden im Gottesdienst ausgestellt, um für den Frieden in der Ukraine und in der Welt zu beten.
Nach dem Gottesdienst haben sich alle im Gehörlosenzentrum bei Kaffee und Kuchen getroffen und gut unterhalten.
Am Samstag, 26. März besuchte Frau Kautz die Gebärdensprachgemeinde in Hanau. Frau Kautz ist Pfarrerin der Stadtkirchengemeinde und hieß die Gebärdensprachgemeinde herzlich willkommen! Seit einigen Monaten feiern wir die Gottesdienste im Gemeinderaum der Neuen Johanneskirche. Wir freuen uns darüber! Frau Kautz informierte über die aktuellen Entwicklungen in der Stadtkirchengemeinde. Die Gemeinde wächst zusammen. Aus vier Kirchengemeinden wurde eine große Kirchengemeinde. Vieles verändert sich. Die Gemeinde muss ein Kirchengebäude (Kreuzkirche) aufgeben. Darüber sind viele Menschen traurig. In der Neuen Johanneskirche selbst standen am Samstag viele Farbeimer, Pinsel und Papier bereit. Frau Kautz erklärte: Alles Vorbereitungen für einen großen Familiengottesdienst. Eine Künstlerin wird gemeinsam mit Kindern malen. Daraus entstehen farbenfrohe Postkarten.
Nach dem Gottesdienst gab es Kaffee und Kuchen in der Sonne.
Am Samstag, den 19.März hat der Gehörlosenverein Bad Hersfeld zur Einweihung seines neuen Raumes in der Kolbergerstraße 1, Bad Hersfeld Stadtteil Hohe Luft eingeladen. Zahlreiche Mitglieder und Gäste sind der Einladung gefolgt. Die ehemalige Gaststätte in der Kolbergerstraße ist von den Mitgliedern des Hörgeschädigten Bund Bad Hersfeld e.V. sehr schön und gemütlich renoviert und eingerichtet worden (siehe Foto). Bei Kaffee und Kuchen haben sich alle an den neuen Räumlichkeiten erfreut. In Zukunft können dort vielfältige Treffen stattfinden. Nach dem Gottesdienst in der nahegelegenen Auferstehungskirche oder auch zur Bibelstunde beim Begegnungstreffen kommt die Gehörlosengemeinde in den neuen Räumlichkeiten in der Kolbergerstraße zusammen.
Alle freuen sich über die schön eingerichteten Räumlichkeiten und die zukünftigen Treffen.
Es war ein kurzer Anruf: Frau Rita Hesse-Brand erzählte, dass in ihrer hörenden Gemeinde Dennhausen/ Dittershausen (bei Kassel) der Welt-Gebets-Tag immer groß gefeiert wird und ob die Gehörlosengemeinde nicht Lust hat zu kommen.
Am Samstag, 5. März sind viele aus Kassel und auch aus Bad Hersfeld gekommen. Die Vorbereitungsgruppe für den Welt-Gebets-Tag hatte alles schön vorbereitet. Zuerst gab es eine Bilderschau und Informationen zu dem Welt-Gebets-Tags-Land. Jedes Jahr bereitet ein anderes Land den Welt-Gebets-Tag vor und zeigt typisches aus der eigenen Heimat, stellt aber auch das eigene Land mit seinen Problemen und Lösungen vor. Dieses Jahr waren es drei Länder: England, Wales und Nordirland. Besonders beeindruckend waren aber die Lebensgeschichten von drei Frauen aus England, Wales und Nordirland, die Frau Hesse-Brand in Gebärdensprache vortrug:
Da ist zum Beispiel Natalie und ihr Kampf gegen häusliche Gewalt. Nach viel Leid und Verzweiflung hat sie es geschafft sich von ihrem gewalttätigen Mann zu trennen und in der Beziehung zu Gott den Mut zu haben, sich ein eigenes Leben aufzubauen.
Oder Emily: Sie ist nach mehreren Hirnoperationen ertaubt. Sie dachte an Selbstmord, hat aber gelernt die vielen kleinen, guten Dinge im Leben zu sehen, die ihr Gott schenkt. Mit Gebärdensprache hat sie ein neues Leben geschenkt bekommen.
Oder Lina: Sie muss mit wenig Geld ihren Sohn und ihre vier Enkelkinder ernähren. Für viele Menschen ist sie arm und asozial (außerhalb der Gesellschaft). In ihrer Kirchengemeinde findet sie Halt und Geborgenheit.
Im Anschluss machte Pfr. Käsemann noch eine kurze Andacht und betete mit uns für die Menschen, die unter Verfolgung, Gewalt und Krieg leiden. Wir alle dachten an den nahen Krieg in der Ukraine.
Danach durften wir noch Wales, England und Nordirland ganz „praktisch“ kennenlernen: Eine gute Tasse heißen Tee und feines Gebäck – wegen Corona draußen in der Sonne (ohne typisch englisches Regenwetter! :).
Herzlichen Dank für die Einladung an das Vorbereitungsteam in Dennhausen und wir hoffen auf ein Wiedersehen nächstes Jahr zum Welt-Gebets-Tag, dann aus Taiwan.