Sprache ohne BarrierenFulda: Gottesdienst in Gebärdensprache bei der Aktionswoche des Fuldaer Bündnisses ‚Aktion Grundgesetz‘ 2015
„Unterschiedliche Menschen feiern gemeinsam Gottesdienst, das ist Inklusion“ – so kommentiert Gemeindevorsteher Reinhard Eckey den Gottesdienst in Gebärdensprache am 26. April 2015 im Haus Oranien in Fulda. An diesem Sonntag ist die Gottesdienst-Gemeinde doppelt so groß wie sonst. Viele Interessierte sind gekommen, weil der Gottesdienst im Rahmen der ‚Aktion Grundgesetz‘ stattfand. In diesem Jahr hieß das Motto der ‚Aktion Grundgesetz‘: „Sprache ohne Barrieren.“ Wie kann das funktionieren, Sprach-Barrieren abzubauen? Welchen Beitrag kann die Gebärdensprache leisten? Das ist ein Thema für alle, die sich für barrierefreie Kommunikation interessieren. Deshalb war der Gottesdienst in Gebärdensprache Teil im Rahmen-Programm der ‚Aktion Grundgesetz‘.

Für einige Gottesdienstbesucher ist die Gebärdensprache Muttersprache. Einige nutzen Gebärdensprache für UK (=Unterstützte Kommunikation). Für manche ist die Gebärdensprache neu. Alle waren durch das Interesse am Gottesdienst in Gebärdensprache miteinander verbunden: Über Sprachgrenzen hinweg haben Menschen Kontakt miteinander aufgenommen, obwohl sie sich vorher nicht kannten. Manchmal war das Dolmetschen in Gebärdensprache nötig oder die Rückübersetzung in Lautsprache. Aber jenseits aller Sprach-Barrieren gilt: das Wichtigste ist das Interesse am anderen Menschen. Schon mit einem freundlichen Blick ist es möglich, Kontakt aufzunehmen. Mit einem Lächeln oder einer liebevollen Berührung. Das ist das wichtigste, damit Kommunikation überhaupt gelingen kann.
Die Auftakt-Veranstaltung der „Aktion Grundgesetz“ fand kurz danach am 5. Mai 2015 in der Alten Universität Fulda statt. Am 5. Mai ist immer der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Es gab drei Vorträge zum Thema „Zusammenleben braucht Verstehen: jeder hat ein Recht auf Kommunikation“.
Die Vorträge machten deutlich: Behindert ist nicht, wer ein körperliches Defizit hat, sondern behindert wird der Mensch, der in seinen Möglichkeiten eingeschränkt wird. Werner Althaus von der Caritas Fulda dolmetschte die Vorträge in Gebärdensprache.
M. Keller-Stenzel

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