Chor IMG 20150929 WA0000„Kraft des Glaubens“ – so hieß das Motto des Gottesdienstes in Gebärden- und Lautsprache am 27. September 2015 in Gelnhausen. Bereits zum vierten Mal feierten die Evangelische Kirchengemeinde Gelnhausen und die Gehörlosenseelsorge gemeinsam einen Gottesdienst. Dekan Klaus-Peter Brill predigte zum Bibeltext des 17. Sonntag nach Trinitatis, der Geschichte von der kanaanäischen Frau: eine kanaanäische (=nichtjüdische) Frau bittet Jesus, dass er ihre kranke Tochter heilt. Zuerst wendet sich Jesus von der Frau ab, weil sie keine Jüdin ist. Aber die Frau ist beharrlich. Sie legt ihren Stolz ab und gibt ihre Hoffnung nicht auf. Deshalb, so Brill, habe die Frau das Gespräch mit Jesus „gewonnen“. Ihr Glaube hat ihr die Kraft dazu gegeben. Deshalb sei sie ein Vorbild, „solchen Glauben zu lernen“.

GD Gelnhausen 2015 053 INDass der Glaube nichts Fertiges ist und immer wieder gelernt sein will, zeigte auch der Gebärdenchor mit dem Psalm: „Gott, mein ganzes Leben durch suche ich dich.“ Wunderbar sah diese Musik der Hände aus. Nach der Predigt probierte die ganze(!) Gottesdienst-Gemeinde gemeinsam ein Gebärdenlied, das Pfarrer Käsemann zeigte: „Gott, gib mir Mut, mein Glaube wird neu, von heute ab werden wir Neues schaffen.“ Zusammen mit Pfarrerin Keller-Stenzel dolmetschte Pfarrer Käsemann den Gottesdienst in Gebärdensprache.
Schön, dass Kantor Sascha A. Heberling im Gottesdienst die Orgel im Altarraum der Kirche spielte. So konnten alle Gottesdienstbesucher/innen aus den Gebärdensprach-Gemeinden das Orgelspiel ansehen.
Rosemarie Bartel, Vorsitzende des Diakonie-Ausschusses Gelnhausen, berichtete von der ‚Bechem School for the Deaf‘: Seit 24 Jahren engagiert sich die Kirchengemeinde Gelnhausen für die Schule für Hörgeschädigte in Ghana und sammelt Spenden. Die Spenden werden besonders für den Kauf von Werkzeugen verwendet. Die Schülerinnen und Schüler erlernen in der Ausbildungswerkstatt der Schule z.B. den Beruf der Schneiderin oder des Schreiners. Dadurch bekommen sie die Möglichkeit eines wirtschaftlich unabhängigen Lebens. Nach dem Gottesdienst konnten sich alle Interessierten Informationstafeln und Fotos von der Schule ansehen.
Auch gab es wieder ein gemeinsames Mittagessen auf dem Kirchhof, das der Diakonie-Ausschuss liebevoll vorbereitet hatte. Weil die Sonne so wunderbar schien, saßen viele Gottesdienstbesucher noch bis in den frühen Nachmittag beisammen und nutzten die Zeit zum Plaudern.
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Fotos: M. Keller-Stenzel und Chr.Steinhäuser, Text: M. Keller-Stenzel